Etwa 3/4 des jährlichen Energieverbrauchs in Haushalten wird zur Beheizung verwendet.
Ein gut gedämmtes Haus kann bis zu 80 Prozent an Energiekosten sparen. Das Energieeinsparpotenzial ist also groß und wärmedämmende Maßnahmen können hierbei helfen. Das gilt sowohl für Neubaten als auch für Altbauten.
Die dena hat eine Studie zur Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierung im Mietwohnungsbestand erstellt. Die dena-Sanierungsstudie untersucht die Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen im Mietwohnungsbestand bei stark sanierungsbedürftigen Häusern, von Vorkriegsbauten bis hin zum 70er-Jahre-Wohnblock. Das Ergebnis: Die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern rechnet sich – sowohl für Vermieter als auch für Mieter. Demnach kann der Energiebedarf bei Gebäuden, die ohnehin saniert werden müssen, ohne Mehrbelastungen für Mieter oder Vermieter um rund 75 Prozent (Effizienzhaus 70) gesenkt werden. Selbst eine Einsparung von 80 Prozent (Effizienzhaus 55), was den Klimaschutzzielen der Bundesregierung für 2050 entspricht, würde nur eine geringe Mieterhöhung nach sich ziehen. Steigen die Energiepreise weiter an, ist auch diese Variante warmmietenneutral. Die Studie basiert auf dem dena-Modellprojekt „Niedrigenergiehaus im Bestand“, in dem rund 350 Wohngebäude hocheffizient saniert wurden.
Was ist Wärmedämmung? Wärmedämmung umfasst sämtliche Maßnahmen, durch die Wärmeverluste von Gebäuden an die Umgebung verringert werden. Hierzu gehören beispielsweise die Verwendung von Dämmstoffen für Außenwände, Keller und Dächer, der Einbau von wärmedämmenden Fenstern (Wärmeschutzverglasung) sowie das Vermeiden von Wärmebrücken und unkontrolliertem Luftaustausch.
Der Einfluss der Wärmedämmung auf die Energiebilanz wird beim Vergleich des Energieverbrauchs verschieden gut gedämmter Einfamilienhäuser deutlich:
Ein 100 qm großes ungedämmtes Einfamilienhaus Baujahr 1960 verbraucht pro Jahr ca. 3.700 l Heizöl. Ein nach der Wärmeschutzverordnung 1982/84 gebautes Haus verbraucht ca. 1.500 l. Ein nach der Wärmeschutzverordnung 1995 gebautes Haus verbraucht etwa 1.000 l. Ein nach dem aktuellen Stand der Technik errichtetes Niedrigenergiehaus verbraucht nur noch etwa 500-700 l. (Quelle: Katalyse Umweltdatenbank)
Was ist Wärmeverlust?
Der Wärmeverlust durch ein Bauteil, also eine Außenwand, einen Fußboden, eine oberste Geschossdecke oder ein Dach, wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert) gekennzeichnet (früher: k-Wert). Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme pro Zeiteinheit durch eine Flächeneinheit des Bauteils nach außen übertragen wird, wenn die Temperaturdifferenz gerade ein Grad (1 K, "Kelvin") beträgt. Die Maßeinheit des U-Wertes ist daher "W/(m²K)“.
Fenster Zweischeiben-Isolierverglasung: 50 % geringerer Wärmeverlust als Einfachverglasung Dreischeibenwärmeschutzverglasung: 85 % geringerer Wärmeverlust als Einfachverglasung!
Ein gut gedämmtes Fenster das dem heutigen Wärmeschutzstandard entspricht kostet etwa 250 Euro/qm.
Auswahlkriterien für Dämmstoffe Das wichtigste Kriterium zur Bewertung eines Dämmstoffs ist natürlich der U-Wert. Wichtig sind auch Entzündbarkeit, Schalldichte, Wärmespeicherfähigkeit (nicht gleich U-Wert), Schadstoffgehalt, Diffusionsfähigkeit, Alterungsbeständigkeit.
Dämmstoffe
Verbreitet sind Wärmedämmstoffe aus Polystyrol, Mineralwolle oder Polyurethan, aber auch aus Holzweichfaser. Mit einer zusätzlichen Stützkonstruktion aus verkleideten Holzlatten sind auch andere Dämmstoffe wie Zellulose möglich. Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen haben häufig eine nicht so gute Dämmwirkung wie Polystyrol und Polyurethan. Neben Dämmstoffmatten und -platten gibt es auch Schüttungen für Zwischenräume (Fußboden, oberste Geschoßdecke). Eine gute Übersicht zur Wärmedämmung finden Sie hier.
nachträgliche Wärmedämmung in Altbau mit 12 cm Styropor Besichtigung am 10.05.08 in Leonberg-Eltingen
Das novellierte Gebäudeenergiegesetz 24 schreibt für Neubauten den Standard von Niedrigstenergie-Gebäude als Standard für die Wärmedämmung vor.
Energiesparhaus (Niedrigenergiehäuser, die von der KfW besonders gefördert werden)
Was ist ein Effizienzhaus? Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard für Wohngebäude. Er setzt sich aus 2 Kriterien zusammen: Wie hoch ist der Gesamtenergiebedarf der Immobilie? Und wie gut ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle? Das wird mit den Werten Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust angegeben.Die Effizienzhaus-Stufen 40, 55, 70 und 85. Die Effizienzhaus-Stufe gibt die Klasse der Energieeffizienz an. Die Werte 40 bis 85 definieren die unterschiedlichen Effizienzhaus-Stufen. Je kleiner die Kennzahl ist, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie. Als Vergleich dient ein Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.
Ein Beispiel: Im Vergleich zum Referenzgebäude des GEG benötigt das Effizienzhaus 55 nur 55 % der Primärenergie. Zudem liegt der Transmissionswärmeverlust bei nur 70 % des Referenzgebäudes. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 30 % besser. Dann gibt es noch die Erneuerbare-Energien-Klasse und die Nachhaltigkeits-Klasse.
einen zusätzliche Förderung möglich, z. B. für Baubegleitung. Passivhaus Effizienzhaus – und einen Tilgungszuschuss zwischen 5 % und 45 % Tilgungszuschuss
Unter verschiedenen Niedrigenergiehaus-Arten gilt das Passivhaus als revolutionär: Es speichert Wärme-Energie so gut, dass Heizkörper oder -Flächen komplett wegfallen. Dafür gibt es eine Wohnraumlüftung.
Tipp der Stiftung Warentest: Holen Sie sich vor umfangreichen Dämmarbeiten am Haus kompetenten Rat bei Fachleuten wie Architekten und Energieberatern. Besuchen Sie die kostenlose und neutrale Energieberatung der Verbraucherzentralen. Dort erhalten Sie Hinweise zum richtigen Einsatz von energiesparenden Dämmstoffen. Auch wir informieren neutral. Den Testbericht über Dämmstoffe erhalten Sie für private Zwecke auch bei unserer Energiesprechstunde.
Informationen zur Wärmedämmung finden Sie im Internet z.B. unter http://www.baulinks.de/baumaterial/1frame.htm?daemmstoffe.htm Hier wird z.B. die dena zitiert:"Wer zur Zeit mit einer vierköpfigen Familie in einem 150 m² großen, 1970 gebauten Einfamilienhaus wohnt und zukünftig nicht energetisch saniert, verheizt in den nächsten 15 Jahren mehr als 50.000 Euro!"