Rund dreiviertel unserer Energie wird im Haushaltsbereich zum Heizen verbraucht. Eine richtige Dämmung kann bis zu 80 % an Energie einsparen.
Was ist Wärmedämmung?
Wärmedämmung umfasst sämtliche Maßnahmen, durch die Wärmeverluste von Gebäuden an die Umgebung verringert werden. Hierzu gehören beispielsweise die Verwendung von Dämmstoffen für Außenwände, Keller und Dächer, der Einbau von wärmedämmenden Fenstern (Wärmeschutzverglasung) sowie das Vermeiden von Wärmebrücken und unkontrolliertem Luftaustausch.
Der Einfluss der Wärmedämmung auf die Energiebilanz wird beim Vergleich des Energieverbrauchs verschieden gut gedämmter Einfamilienhäuser deutlich:
Ein 100 qm großes ungedämmtes Einfamilienhaus Baujahr 1960 verbraucht pro Jahr ca. 3.700 l Heizöl. Ein nach der Wärmeschutzverordnung 1982/84 gebautes Haus verbraucht ca. 1.500 l. Ein nach der Wärmeschutzverordnung 1995 gebautes Haus verbraucht etwa 1.000 l. Ein nach dem aktuellen Stand der Technik errichtetes Niedrigenergiehaus verbraucht nur noch etwa 500-700 l. (Quelle: Katalyse Umweltdatenbank)
Was ist Wärmeverlust?
Der Wärmeverlust durch ein Bauteil, also eine Außenwand, einen Fußboden, eine oberste Geschossdecke oder ein Dach, wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert) gekennzeichnet (früher: k-Wert). Dieser Wert gibt an, wieviel Wärme pro Zeiteinheit durch eine Flächeneinheit des Bauteils nach außen übertragen wird, wenn die Temperaturdifferenz gerade ein Grad (1 K, "Kelvin") beträgt. Die Maßeinheit des U-Wertes ist daher "W/(m²K)“.
Fenster
Zweischeiben-Isolierverglasung: 50 % geringerer Wärmeverlust als Einfachverglasung
Dreischeibenwärmeschutzverglasung: 85 % geringerer Wärmeverlust als Einfachverglasung!
Ein gut gedämmtes Fenster das dem heutigen Wärmeschutzstandard entspricht, kostet etwa 250 Euro/qm.
Auswahlkriterien für Dämmstoffe
Das wichtigste Kriterium zur Bewertung eines Dämmstoffs ist natürlich der U-Wert. Wichtig sind auch Entzündbarkeit, Schalldichte, Wärmespeicherfähigkeit (nicht gleich U-Wert), Schadstoffgehalt, Diffusionsfähigkeit, Alterungsbeständigkeit.
Dämmstoffe
Verbreitet sind Wärmedämmstoffe aus Polystyrol, Mineralwolle oder Polyurethan, aber auch aus Holzweichfaser. Mit einer zusätzlichen Stützkonstruktion aus verkleideten Holzlatten sind auch andere Dämmstoffe wie Zellulose möglich. Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen haben häufig eine nicht so gute Dämmwirkung wie Polystyrol und Polyurethan. Neben Dämmstoffmatten und -platten gibt es auch Schüttungen für Zwischenräume (Fußboden, oberste Geschoßdecke). Eine gute Übersicht zur Wärmedämmung finden Sie hier. (Foto 12 cm Styropordämmung in Eltingen Altbau)
alphabetische Dämmstoffliste: Baumwolle, Blähton, Calcium-Silikat-Platte, Flachs (ökologisch), Glasschaumschotter, Glaswolle, Hanf (ökologisch), Holzfaserplatten (ökologisch). Holzwolleleichtbauplatten, Kapillar-Dämmplatten, Kokosfasern (ökologisch), Kork (ökologisch), Mineralschaum,
Mineralwolle, Perlite, Polystyrol expandiert (EPS), Polystyrol extrudiert (XPS),
Polyurethan, Porenbeton, Schafwolle (ökologisch), Schaumglas, Steinwolle, Transparente Wärmedämmung (TWD), Vakuumdämmung, Zellulose (ökologisch).
nachträgliche Wärmedämmung mit12 cm Styropor im Ezach
Vorteile einer Wärmedämmung sind:
Kostenabschätzung Wärmedämmung
Experten raten zu einer Dämmstoffstärke von mindestens 16 cm, auch 30 cm gibt es immer häufiger.Übersicht zu Dämmstoffen aus Fassade | Zukunft AltbauFassade | Zukunft Altbau
Dämmstoffe23
Außenwände mit Dämmplatten 95 – 130 €/m² (Styropor)
Innendämmung 30 – 40 €/m²
Dämmung Oberste Geschossdecke 25 – 35 €/m²
Dämmung Dach 125 – 150 €/m²
Dämmung Keller 20 – 35 €/m²
Austausch Fensterverglasung 130 – 200 €/m²
Austausch Fenster 250 – 450 €/m²
Details: hier und hier.
Ökotest http://www.oekotest.de/cgi/nm/nm.cgi?doc=neh-schritt2 geht von Mehrkosten für eine Außendämmung von 30 - 50 Euro/qm gegenüber einem Anstrich aus.
Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur Wärmedämmung finden Sie hier Wann rechnet sich eine Wärmedämmung? - ENERGIE-FACHBERATER oder auch hier Dämmen lohnt sich: Fakten und Infos zu Fassadendämmung und Wärmedämmung (daemmen-lohnt-sich.de) Eine neue Untersuchung 6/23 stammt von Stiftung/Warentest Wärmedämmung: Fakten, Kosten, Wirkung | Stiftung Warentest
Das novellierte Gebäudeenergiegesetz 24 schreibt für Neubauten den Standard von Niedrigstenergie-Gebäude als Standard für die Wärmedämmung vor.